Sahra Wagenknecht, Spitzenkandidatin der Linken, wirbt für "kreativen Sozialismus"
Artikel erschienen in der Südwest-Presse am 13.09.2013
Zehn Euro Mindestlohn, keine Waffenexporte, keine Rente mit 67 - das sind linke Positionen. Doch Sahra Wagenknecht bietet mehr: Die einst Radikale ist nachdenklich geworden - und bekommt Applaus dafür.
Je länger sie redet, desto mehr Menschen versammeln sich um die Bühne auf dem Stuttgarter Schlossplatz. "Ist das die Wagenknecht?", fragt eine Frau und unterbricht ihren Einkaufsbummel, als ihr ein junger Mann zunickt. "Wir sind die rote Karte für die etablierte, neoliberale Politik", wettert die Spitzenkandidatin im Bundestagswahlkampf der Linken gerade. Aus dem Saarland ist sie an diesem Tag angereist, wo sie mit Oskar Lafontaine zusammenlebt. Zwischen 600 und 900 Menschen stehen vor ihr, ein bunter Haufen aus Jungen und Alten, viele mit Anti-S-21-Stickern, einige in Trainingsanzügen, wenige im Anzug.
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