Sahra Wagenknecht

Schallende Ohrfeige für die EU

Pressemitteilung von Sahra Wagenknecht vom 13. Juni 2008

13.06.2008

Zum Ausgang des irischen Referendums über den Lissabonner Vertrag erklärt Sahra Wagenknecht, Europaabgeordnete und Vorstandsmitglied der Partei DIE LINKE:

Das Ergebnis des Referendums in Irland über den so genannten Reform-Vertrag ist ein eindeutiger Beleg dafür, dass die Menschen den Kurs der EU satt haben. Es beweist zudem, dass die Menschen sich nicht für dumm verkaufen lassen und sehr wohl in der Lage sind zu entscheiden, was sie wollen und was eben nicht – wenn man sie nur lässt.

Wenn es selbst der geballten Propagandamaschinerie der EU im einzigen Land, in dem ein Referendum stattfinden musste, nicht gelungen ist, die Irinnen und Iren von den angeblichen Vorzügen des Reformvertrags zu überzeugen, zeigt dies, wie groß das Misstrauen in die EU ist. Dass Volksabstimmungen nach dem negativen Ausgang der Verfassungsreferenden in Frankreich und den Niederlanden auf Biegen und Brechen verhindert werden sollten, dürfte das Vertrauen in die EU so wenig gesteigert haben wie die Tatsache, dass politische Entscheidungen einzig deshalb verschoben wurden, um das Referendum in Irland bloß nicht zu gefährden.

Dass sogar die in den letzten Tagen kolportierten Katastrophenszenarien nicht dazu geführt haben, die Iren zu einem Ja zu bewegen, zeigt, dass die derzeitige EU-Politik bereits als hinreichende Katastrophe empfunden wird. Was Wunder angesichts einer Politik des Neoliberalismus und der militärischen Aufrüstung, die dazu führt, dass immer mehr Menschen in Europa auf der Verliererseite stehen, während die Gewinne der Großkonzerne immer schwindelerregendere Höhen erreichen!

Der Lissabon-Vertrag steht für genau diese Politik. Er verdiente es deshalb genauso wie der Verfassungsvertrag – den die Linke aus guten Gründen von Anfang an abgelehnt hat -, am Votum der Bevölkerung zu scheitern. Wer, wie die EU, vorgibt, Politik im Interesse der Menschen zu machen und gleichzeitig dafür sorgt, dass die Bevölkerung an den Entscheidungen möglichst nicht beteiligt wird, braucht sich über die Quittung nicht zu wundern. Mit dem heutigen Ergebnis muss der Versuch, Europa eine militaristische und neoliberale vertragliche Grundlage zu verordnen, nun endgültig beendet sein! Einen Plan C für das gescheiterte Projekt darf es nicht geben!

Der Ausgang des Referendums in Irland ist eine schallende Ohrfeige für die EU und ein eindeutiges Votum für eine andere, bessere Politik im Interesse der Menschen – eine Politik, die eine Volksabstimmung nicht zu fürchten brauchte.

Sahra Wagenknecht, MdEP
Brüssel, den 13. Juni 2008

Das Ergebnis des Referendums in Irland über den so genannten Reform-Vertrag ist ein eindeutiger Beleg dafür, dass die Menschen den Kurs der EU satt haben. Es beweist zudem, dass die Menschen sich nicht für dumm verkaufen lassen und sehr wohl in der Lage sind zu entscheiden, was sie wollen und was eben nicht – wenn man sie nur lässt.

Wenn es selbst der geballten Propagandamaschinerie der EU im einzigen Land, in dem ein Referendum stattfinden musste, nicht gelungen ist, die Irinnen und Iren von den angeblichen Vorzügen des Reformvertrags zu überzeugen, zeigt dies, wie groß das Misstrauen in die EU ist. Dass Volksabstimmungen nach dem negativen Ausgang der Verfassungsreferenden in Frankreich und den Niederlanden auf Biegen und Brechen verhindert werden sollten, dürfte das Vertrauen in die EU so wenig gesteigert haben wie die Tatsache, dass politische Entscheidungen einzig deshalb verschoben wurden, um das Referendum in Irland bloß nicht zu gefährden.

Dass sogar die in den letzten Tagen kolportierten Katastrophenszenarien nicht dazu geführt haben, die Iren zu einem Ja zu bewegen, zeigt, dass die derzeitige EU-Politik bereits als hinreichende Katastrophe empfunden wird. Was Wunder angesichts einer Politik des Neoliberalismus und der militärischen Aufrüstung, die dazu führt, dass immer mehr Menschen in Europa auf der Verliererseite stehen, während die Gewinne der Großkonzerne immer schwindelerregendere Höhen erreichen!

Der Lissabon-Vertrag steht für genau diese Politik. Er verdiente es deshalb genauso wie der Verfassungsvertrag – den die Linke aus guten Gründen von Anfang an abgelehnt hat -, am Votum der Bevölkerung zu scheitern. Wer, wie die EU, vorgibt, Politik im Interesse der Menschen zu machen und gleichzeitig dafür sorgt, dass die Bevölkerung an den Entscheidungen möglichst nicht beteiligt wird, braucht sich über die Quittung nicht zu wundern. Mit dem heutigen Ergebnis muss der Versuch, Europa eine militaristische und neoliberale vertragliche Grundlage zu verordnen, nun endgültig beendet sein! Einen Plan C für das gescheiterte Projekt darf es nicht geben!

Der Ausgang des Referendums in Irland ist eine schallende Ohrfeige für die EU und ein eindeutiges Votum für eine andere, bessere Politik im Interesse der Menschen – eine Politik, die eine Volksabstimmung nicht zu fürchten brauchte.

Sahra Wagenknecht, MdEP
Brüssel, den 13. Juni 2008