Sahra Wagenknecht

Rentenvorschlag der EU bedeutet Altersarmut

Pressemitteilung von Sahra Wagenknecht vom 28.05.2010

28.05.2010


„Totsparen heißt das Rezept der EU-Kommission für die Rentnerinnen und Rentner in Europa“, kommentiert die stellvertretende Parteivorsitzende der LINKEN, Sahra Wagenknecht, die Pläne der EU-Kommission, drastische Erhöhungen des Renteneintrittsalters in der EU vorzunehmen. Wagenknecht weiter:

"Die Pläne der EU-Kommission, das Renteneintrittsalter automatisch so anzuheben, dass nicht mehr als ein Drittel des Erwachsenenlebens im Ruhestand verbracht wird, sind reinster Zynismus. Die EU-Kommission weiß sehr genau, dass das Problem nicht das Renteneintrittsalter ist, sondern der Mangel an Arbeitsplätzen, von dem insbesondere ältere Menschen betroffen sind. Bereits heute wird das offizielle Renteneintrittsalter nur von wenigen Menschen erreicht. Die Pläne der EU-Kommission kommen deshalb einer massiven Rentenkürzung gleich. Profitieren werden einzig die Versicherungskonzerne in Europa, die private Rentenversicherungen anbieten. Private Vorsorge können sich bei Massenarbeitslosigkeit, prekärer Beschäftigung und sinkenden Löhnen aber immer weniger Menschen leisten.

Statt Vorschläge zu erarbeiten, die tiefe Einschnitte in der Sozialpolitik der Mitgliedstaaten vorsehen, sollte die EU-Kommission europaweite Standards für eine solidarische Finanzierung der Alterssicherung festlegen und sich auf Untergrenzen für die Absicherung von Altersarmut einigen. Was die EU jetzt plant, ist das Gegenteil: ein Verarmungsprogramm für die Rentnerinnen und Rentner in Europa. Wer jedoch die Krise in Europa überwinden will, indem er die Lasten den Schwächsten aufbürdet, braucht sich nicht zu wundern, wenn die Ablehnung der EU in der Bevölkerung immer weiter steigt."