Sahra Wagenknecht

Alternativen sind machbar! Reiche besteuern, statt Arbeitslose schröpfen!

Artikel von Sahra Wagenknecht

01.01.2005

Im Durchschnitt sind wir alle reich

Gesamtwirtschaftlich gibt es keinen Grund zum Sparen. Pro Kopf produziert die deutsche Wirtschaft heute drei mal so viel wie 1960. Allein im letzten Jahrzehnt ist das reale Volkseinkommen um 16% gewachsen. Im statistischen Durchschnitt sind wir alle reich. Insgesamt verfügen deutsche Privathaushalte über ein Geldvermögen von 3,6 Billionen Euro. Allerdings ist dieser Reichtum extrem ungleich verteilt. Allein die reichsten 0,5% der erwachsenen Bevölkerung besitzen zusammen 900 Milliarden Euro Geldvermögen. Grundbesitz, Luxusvillen, Jachten und Nobelautos nicht eingerechnet.

Verstärkte Ausbeutung sichert, daß aus Geld immer mehr Geld werden kann. Während die Arbeitseinkommen seit Jahren stagnieren, für viele sogar sinken, haben die Einkommen aus Vermögensbesitz seit 1990 um über 60% zugelegt. Trotz Wirtschaftskrise und Massenentlassungen haben 12 der im Dax gelisteten Konzerne auch im letzten Jahr wieder ihre Dividenden erhöht. Ein leistungsloses Nettoeinkommen in Höhe von 546 Milliarden Euro floß den Beziehern von Gewinn- und Vermögenseinkommen 2001 zu. Vier Fünftel der neugebildeten Vermögen entstammen Einkommen aus bereits vorhandenem Vermögen.

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