Geld für Bildung statt für Banken

Presseerklärung von Sahra Wagenknecht vom 17.06.2009

17.06.2009

Zum Streik der SchülerInnen und Studierenden in Düsseldorf erklärt Sahra Wagenknecht, Mitglied des Vorstands der Partei DIE LINKE und Düsseldorfer Direktkandidatin für den Bundestag:

"Während die Bundesregierung dreistellige Milliardenbeträge für die Stützung von Banken mobilisiert, hat sie für Schulen und Universitäten nur Kleckerbeträge übrig. Keines der alten 15 EU-Länder gibt pro Grundschüler weniger Geld aus als Deutschland. Fast 400.000 Jugendliche warten hierzulande auf einen Ausbildungsplatz. Gleichzeitig wird Menschen aus ärmeren Familien der Weg an die Universität durch Studiengebühren versperrt. In keinem anderen europäischen Land ist der Bildungserfolg so sehr vom Einkommen der Eltern abhängig. Statt jungen Menschen ausreichend Zeit und Geld für eine gute Ausbildung zu geben, wird der Leistungsdruck verschärft, werden Schul- und Studienzeiten verkürzt und die Studierenden zur Kasse gebeten.

Es ist höchste Zeit, gegen diesen Notstand auf die Straße zu gehen. Denn ohne massiven Druck von unten wird sich nichts ändern, es wird sogar noch schlimmer werden. Denn während man auf der einen Seite Milliardensummen verpulvert, um die größte Zocker freizukaufen, werden auf der anderen Seite mit der Schuldenbremse neue "Sachzwänge"
geschaffen, auf die man sich künftig berufen wird, wenn es darum geht, bei der Bildung, bei der Kinderbetreuung oder bei der Gesundheit noch brutaler zu kürzen und zu streichen. Gegen diese Entwicklung müssen wir uns mit allen Kräften zur Wehr setzen. Bildung darf nicht zu einer Ware werden, die sich nur Reiche leisten können. Wir brauchen keine abgeschottete Elitereproduktion, sondern umfassende und kostenlose
Bildung für alle!"