Sahra Wagenknecht sagt Supercrash voraus

Rezension in rp-online vom 18.11.2008

18.11.2008

Berlin (RPO).Sie ist Vorzeige-Kommunistin, Europaabgeordnete für die Linken und sogar Buch-Autorin: Sahra Wagenknecht. In ihrem neuen Buch "Wahnsinn mit Methode - Finanzcrash und Weltwirtschaft" prangert die 39-Jährige die Auswüchse des Kapitalismus an und sagt den Supercrash voraus. Außerdem rechnet sich mit dem Vorstandschef der Deutschen Bank, Josef Ackermann, ab.

Josef Ackermann gehöre zu jenen "Renditefreunden", die inzwischen auch nicht mehr an die Selbstheilungskräfte des Marktes glaubten und nun die Politik in der Pflicht sähen. Wagenknecht kommt zu dem Ergebnis: "Der Kapitalismus ist sichtlich in schlechter Verfassung."

Wagenknecht, die der Kommunistischen Plattform der Linken angehört, analysiert: "Mit lässiger Geste, als ginge es um Peanuts, schnüren Politiker diesseits und jenseits des Atlantik billionenschwere Carepakete, um ein manisch-depressiv gewordenes Finanzsystem vor dem Selbstmord zu bewahren."

Das Buch endet mit einem Ausblick auf mögliche Szenarien, die nach Ansicht Wagenknechts in den nächsten Jahren bevorstehen könnten. Ein denkbares Szenario sei "die Kreation der nächsten Finanzblase und damit die erneute Verlagerung und Vergrößerung der Probleme", schreibt die Linke-Politikerin.

Sie fügt hinzu: "Das zweite - wahrscheinlichere - Szenario ist der wirtschaftliche Verfall der Industrieländer, der eine lange Periode ökonomischer Stagnation und Destruktion nach sich ziehen oder irgendwann in den ganz großen Crash einmünden kann."