Sahra Wagenknecht

Auch Deutschland muss Abzocke verbieten

Pressemitteilung von Sahra Wagenknecht vom 03.03.2013

03.03.2013

„Die Eidgenossen stimmen gegen Abzocke, jetzt muss Deutschland handeln", kommentiert die Erste stellvertretende Fraktionsvorsitzende und Spitzenkandidatin der LINKEN zur Bundestagswahl 2013, Sahra Wagenknecht, den sich abzeichnenden Erfolg des Schweizer Volksentscheids gegen Abzocke. Wagenknecht weiter:

„Deutschland ist ein Paradies für völlig überdrehte Managergehälter, die das Leistungsprinzip untergraben. Vier der zehn höchsten Managergehälter von Unternehmen der Börsen-Indizes Stoxx-Europe 50 und Euro-Stoxx 50 zahlten laut Handelsblatt (in 2011) deutsche Konzerne, darunter etwa das 17-Millionen-Euro-Gehalt von VW-Chef Martin Winterkorn.

Die Schweizer Initiative soll Begrüßungsgelder wie für den ehemaligen Bundesbanker und Verwaltungsratpräsidenten der UBS Axel Weber sowie Abfindungen verbieten. Die Gehälter sollen hingegen zukünftig von den Aktionären bewilligt werden. Eine Begrenzung von Gehaltsexzessen ist somit unwahrscheinlich.

Wir brauchen in Deutschland daher endlich eine gesetzliche Begrenzung von Managergehältern auf das zwanzigfache der untersten Lohngruppen des jeweiligen Unternehmens, wie es der Präsident des Weltwirtschaftsforums in Davos fordert. Die Bundesregierung kann das in öffentlichen Unternehmen sofort durchsetzen. Aktienoptionen und übermäßige Abfindungen müssen verboten werden. DIE LINKE fordert darüber hinaus eine Steuer von 75 Prozent für jeden Euro, der eine Million Jahreseinkommen übertrifft, sowie die Verankerung von Volksabstimmungen im Grundgesetz."