Sahra Wagenknecht

Clara Zetkin in Erinnerung halten und in ihrem Sinne für eine sozialistische Gesellschaft kämpfen!

Aus Anlass ihres 150. Geburtstags am 5. Juli möchten wir an das politische Leben und Wirken Clara Zetkins erinnern.

05.07.2007

Wir erinnern an Clara Zetkin, als engagierte Kämpferin für die Rechte von Frauen und entschiedene Gegnerin des imperialistischen Krieges und revolutionäre Sozialistin.

Bereits in der Sozialdemokratie kämpfte Clara Zetkin gegen die Unterdrückung von Frauen in der kapitalistischen Gesellschaft. Auf dem „Internationalen Arbeiterkongress" in Paris im Jahre 1898 forderte sie in ihrer Rede „Für die Befreiung der Frau" das Recht der Frau auf uneingeschränkte Erwerbstätigkeit und erkannte bereits in jener Zeit, dass „die Emanzipation der Frau wie die des ganzen Menschengeschlechtes (…) ausschließlich das Werk der Emanzipation der Arbeit vom Kapital sein" muss und „nur in der sozialistischen Gesellschaft (…) die Frauen wie die Arbeiter in den Vollbesitz ihrer Rechte gelangen" werden.

Wir erinnern auch an das herausragend mutige Eintreten Clara Zetkins gegen den imperialistischen Militarismus. Während der furchtbaren Barbarei des Ersten Weltkriegs riefen die Frauen der „Ersten internationalen Frauenkonferenz" in Bern in einem wesentlich von Clara Zetkin verfassten Manifest die Arbeiterinnen aller Länder zu Sabotageakten für den Frieden auf. Für ihr couragiertes antimilitaristisches Auftreten brachte der kaiserliche Obrigkeitsstaat sie in Haft. Unbeirrt von der staatlichen Repression kämpfte Clara Zetkin nach ihrer Haftentlassung weiterhin gegen die kapitalistische Kriegstreiberei und verließ schließlich die Sozialdemokratie wegen deren katastrophaler „Burgfriedenspolitik". Ihre neue Heimat fand Clara Zetkin in der Kommunistischen Bewegung. Die KPD vertrat sie bis zum Ende der Weimarer Republik als Reichstagsabgeordnete. In ihrer Eröffnungsrede als Alterspräsidentin des „Deutschen Reichstages" forderte die 75-jährige Clara Zetkin im August 1932 die Einheitsfront aller Werktätigen im Kampf gegen die Faschisten. Ebenfalls 1932 warnte sie vor dem bevorstehenden Krieg, der Deutschland mit Tod und Verderben übersäen werde.

Sehen wir uns die gegenwärtige Lage an und vergleichen wir sie mit der damaligen, so müssen wir leider feststellen: die Probleme von damals sind im Wesentlichen die von heute. Die Ausbeutung des Menschen durch den Menschen besteht immer noch, Krieg ist wieder von Regierungen und transnationalen Konzernen zum normalen Mittel der Politik erhoben worden und faschistische Organisationen haben europaweit Aufwind. Deshalb bleibt Clara Zetkins politisches Wirken hochaktuell. Wir kämpfen daher im Sinne Clara Zetkins für soziale Gerechtigkeit, Frieden und Sozialismus!