Sahra Wagenknecht

Schuldenschnitt für Griechenland statt immer neue Kredite

Pressemitteilung von Sahra Wagenknecht vom 02.06.2015

02.06.2015

„Statt mit Mafia-Methoden zu versuchen, von einem völlig verarmten Land weitere Sozialkürzungen zu erpressen, muss Kanzlerin Merkel einen Schuldenschnitt durchsetzen und Griechenland wirtschaftlich wieder auf die Beine helfen. Warum sollte die griechische Bevölkerung weiter bluten, nur damit Kredite ausgezahlt werden, mit denen alte Kredite abgelöst werden? Dieser unwürdige Kreislauf muss durchbrochen werden, auch wenn Merkel damit eingestehen muss, dass sie zig Milliarden Steuergelder in den Sand gesetzt hat. Um den Schaden für die Steuerzahler zu begrenzen, sollten europäische Spitzentreffen dazu genutzt werden, um über eine europaweite Vermögensabgabe zu verhandeln," kommentiert Sahra Wagenknecht das Treffen im Bundeskanzleramt, bei dem Spitzenvertreter der EU, des IWF und der EZB sich auf ein „allerletztes Angebot der Geldgeber" verständigt haben.

Die Erste Stellvertretende Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE weiter: „Die Kanzlerin und die Schreibtischtäter in den Institutionen haben in Griechenland bereits genug Elend angerichtet indem sie Zahlen zur griechischen Schuldentragfähigkeit gefälscht und dem Land völlig übertriebene Rückzahlungsziele diktiert haben, die nicht einmal durch eine gnadenlose Kürzungspolitik erreicht werden können. Nach ihren eigenen Regeln hätten die Institutionen schon 2010 auf einem Schuldenschnitt für Griechenland bestehen müssen. Dann wären die Banken für ihre unverantwortliche Politik bestraft worden, die Steuerzahler wären verschont geblieben und den Griechinnen und Griechen hätte man viel Leid erspart."